Stell dir vor, du gehst auf eine Party und versteckst dich hinter einem Vorhang.

Genauso wirkt ein Profil ohne Bild auf Businessplattformen. Als ob du gar nicht angesprochen werden willst! Kann natürlich sein, dass du im Hintergrund bleiben möchtest. Dann verstehe ich aber nicht, warum du dich dort anmeldest. Meine Meinung: Wenn du nicht auf eine Party gehen willst, dann bleibe lieber zu Hause. Melde dich also gar nicht erst an.

Wenn du allerdings ein Karriereportal zum netzwerken nutzen willst, dann ist ein Bild essentiell!

Wie war das nochmal damit auf eine Party zu gehen und sich hinter dem Vorhang zu verstecken?

Zugegeben: in diesem Fall ist es eher wie eine Familienfeier, zu der du gezwungen wurdest. Ein Geburtstag der Großtante! Du willst nur deine Zeit absitzen, den Kuchen abstauben und bloß nicht angesprochen werden. Ganz ehrlich: wenn sich dein aktueller Job wie eine lahme Familienfeier anfühlt, dann hast du ein ganz anderes Problem. Dann brauchst du einen neuen Job! Dazu mehr im Punkt 9. Jetzt bleiben wir erstmal bei deinem aktuellen Job, wo du super glücklich bist.

Zeig dich mit einem Profilbild!

Heutzutage findet der größte Teil der firmeninternen Kommunikation online statt. E-Mails, Chats, virtuelle Meetings. Ich persönlich mag am liebsten Meetings, wo ich die Teilnehmer im Video sehen kann. Das ist natürlich nicht immer möglich. Für diese Fälle und auch für Chats finde ich Profilbilder ganz praktisch. Wer telefoniert schon gern mit Initialen? Profilbilder machen die Kommunikation viel persönlicher, weil man den Personen Gesichter zuordnen kann. Erst recht, wenn man die Kollegen noch nie persönlich getroffen hat.

Wahrscheinlich hast du einige Namensvetterinnen oder Namensvetter. Wenn du Pech hast, heißt sogar jemand im Unternehmen genau wie du.

Die Verwechslung ist vorprogrammiert!  

Ein Profilbild ist eine wunderbare Möglichkeit sich von der anderen Sabine Müller oder dem anderen Thomas Schmidt zu unterscheiden. 

Weiter geht’s mit Gründen, warum es unbedingt ein professionelles Businessportrait sein sollte.

Es hat sich mittlerweile rumgesprochen: Ein Selfie oder ein Urlaubsbild am Strand haben nichts auf einem Karriereportal zu suchen.

Du warst Gast auf einer Hochzeit und ein professioneller Fotograf hat ein schönes Foto von dir gemacht. Auf dem hast du sogar einen Anzug und Krawatte an. Eignet sich das Foto als Profilbild? Ganz klar: nein! Meist ist bei solchen Bildern der Hintergrund zu unruhig. Das macht das kleine Profilbild schwerer „zu lesen“. Das heißt, du hebst dich nicht vom Hintergrund ab.

Und du weißt selber, was das Gehirn im Daddel-Modus macht, wenn es etwas nicht versteht: schnell weiterscrollen.

Passbilder für offizielle Dokumente müssen heutzutage biometrisch sein. Das heißt, es muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Es muss ein vorgeschriebenes Format haben, einen einheitlichen Hintergrund und am wichtigsten: eine frontale Pose mit neutralem Gesichtsausdruck.

Der Grund für biometrische Passbilder ist einfach: Das Gesicht und seine Merkmale sollen schnell und einfach digital analysiert werden können. Die Kombination aus Eigenschaften wie Augenabstand, Nasengröße und Mundabstand sind so individuell wie Fingerabdrücke. Ein biometrisches Bild hat den Zweck die Identifikation an Ländergrenzen zu erleichtern.



Ein Profilbild hat einen ganz anderen Zweck. Leuten, die sich dein Profil bei LinkedIn anschauen oder mit dir über MS Teams kommunizieren, ist die Kombination aus deinen Gesichtsmerkmalen egal! Manche werden dich anhand deines biometrischen Passbilds nicht Mal erkennen, weil du darauf nicht lächelst.

Leute wollen mit dir eine Verbindung aufbauen und interagieren. Und sie wollen es umso mehr, wenn du freundlich und nahbar wirkst.

"Ok, ok.. du hast mich überzeugt, ich brauche ein professionelles Profilbild. Muss es denn unbedingt aktuell sein?"

Ich kenne einige Leute, die an ihren uralten Bildern festhalten. Vielleicht gehörst du auch dazu.

Das kann unterschiedliche Gründe haben:

• Auf dem Bild sahst du (aus deiner Sicht) noch gut aus, jetzt siehst du (aus deiner Sicht) alt aus.
• Du hast dich bei dem Fotografen ausnahmsweise wohl gefühlt.
• Das Bild hat dich wirklich gut repräsentiert.

Und nun wird es unbequem!

Sei ehrlich zu dir selbst und stelle dir folgende Frage: Bist du noch die Person auf dem Bild oder ist es eine frühere Version von dir?

Ich glaube, du kennst die Antwort. Machen wir also weiter mit Gründen für ein aktuelles Businessportrait.

Du hast mittlerweile einen anderen Haarschnitt, dein Gewicht hat sich verändert. Du weißt, worauf ich hinauswill. Selbst eine neue Brille kann es erschweren, dich anhand eines Profilbilds zu erkennen. Und Wiedererkennungswert ist beim Profilbild sehr wichtig! Deshalb solltest du größere Veränderungen immer zum Anlass nehmen, dein Profilbild zu aktualisieren.

Mit Mode meine ich nicht nur Klamotten und Haarschnitt. Das haben wir oben schon abgehandelt. Ich meine vor allem den Bild-Stil. Früher war alles im Hochformat. Die Posen waren besonders dynamisch!

Hier als Beispiel meine bisherigen Bewerbungs- und Profilbilder:

Mir persönlich sind eher meine alten Bilder peinlich. Ich finde: Je aktueller desto besser. Die Falten sind mir dabei egal. Zudem habe ich festgestellt, dass Licht, die Farbgebung und die Kleidung viel mehr Einfluss darauf haben, wie alt man wirkt, als die Falten.

Oft kann man alte Bilder am Bild-Stil oder an der veränderten Mode identifizieren. Was sagt so ein Bild über dich aus? Dass du altmodisch, nostalgisch oder gar faul bist? Jedenfalls wirkt ein Profil mit einem alten Bild eingestaubt. So wie du dir Zeit für einen Frühlingsputz nimmst, solltest du auch ab und zu dein Businessprofil entstauben.

Und mache dir nicht zu viele Sorgen um deine unveränderbaren Merkmale wie Falten. Leute im Unternehmen wissen, wie du aussiehst. Wieso also nicht auch im Profilbild dazu stehen?

"Hmm.. vielleicht sollte ich doch irgendwann ein aktuelles Businessportrait machen…"

Vielleicht… Sollte… Irgendwann… Die Liste der Ausreden, warum du dich nicht sofort darum kümmerst ist lang. Hier ein paar Beispiele von meinen bisherigen Kundeninnen und Nicht-Kunden:

• Ich muss noch x Kilo abnehmen.
• Jetzt ist Winter und ich bin so blass.
• Mein blaues Auge muss erstmal heilen. (Jap, ein Kunde hat schonmal einen Termin wegen eines Veilchens verschoben).
• Ich muss vorher zum Friseur.
• Ich habe nichts anzuziehen und muss mir vorher noch ein neues Outfit kaufen.

Manche Argumente lasse ich gelten. Klar ist ein frischer Haarschnitt von Vorteil und ein blaues Auge muss natürlich auch nicht sein. Aber ergibt es Sinn den Fototermin immer weiter vor dir her zu schieben, bis du perfekt aussiehst? Auf den Sankt-Nimmerleinstag? Meiner Meinung nach nicht!

Kommen wir deshalb zum letzten Grund:

Du hast die Dinge im Griff, du bist professionell, du bist in der Lage den richtigen Dienstleister für deine Zwecke zu finden, du bist am Puls der Zeit.

Das alles sagt ein aktuelles und professionelles Businessportrait über dich aus. Und das ist vor allem wichtig, wenn du dich weiterentwickeln möchtest und eine neue Position anstrebst.

Und damit kommen wir zurück zu der Situation im Punkt 2: deinem Job, in dem du womöglich unzufrieden bist. Gerade in diesem Fall ist es praktisch ein aktuelles Bewerbungsbild parat zu haben. Egal ob für eine interne oder eine externe Bewerbung. Wenn du eine Stellenausschreibung für deinen Traumjob entdeckst, kannst du schnell darauf reagieren!

Also worauf wartest du noch?